Buchhaltung kann doch nicht sooo schwer sein!

Veröffentlicht auf von Benjamin Weber

Der Oktoberfest-Beitrag kommt noch, aber erstmal muss ich mir hier etwas Luft machen!

Bisher habe ich schon so einige Jobs gehabt. Und nur sehr selten hatte ich mit kompetenten Buchhaltern zu tun. Warum sollte das nun in den Niederlanden anders sein. Aber hier die Story.

Ich verdiene bei meinem Praktikum nicht gerade viel Geld, genau gesagt 450,- Euro. Hinzu kommt noch, dass das derzeit mein einziges Einkommen ist und ich ja die Wohnung in Luebeck und mein Zimmer in Maastricht zahlen muss. Daher habe ich mich schon im Vorfeld daruber informiert, ob ich in den Niederlanden Steuern zahlen muss oder eben nicht. Meine Recherche ergab: Nein, ich muss nix zahlen. Toll! Es existiert ein Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden, in dem ganz explizit steht: Wenn ein deutscher Student in den Niederlanden bei einer Firma gegen Bezahlung arbeitet, und sich die Gesamtarbeitsdauer auf weniger als 183 Tage pro Kalenderjahr belaeuft, dann bleibt die Steuerpflicht in Deutschland und ich muss das am Ende des Jahres mit dem deutschen Finanzamt klaeren.

Dies habe ich der Firma so auch klar mitgeteilt. Mit allen Infos, die dazu noetig waren. Sogar das oben genannte Abkommen habe ich als pdf-Datei geliefert. Ich habe sogar mitgeteilt, auf welcher Seite das alles steht und auf welche Ausnahmeregelung ich mich beziehe. Wurde mir auch bestaetigt, alles toll. Ich werde keine Steuern oder sonstige Abgaben zahlen muessen.

Aber  - der ueberwiesene Betrag letzten Monat stimmte irgendwie nicht. Knapp 30% weniger, als erwartet. Auf Nachfrage in der Personalabteilung teilte man mir mit, da sei was (was genau, konnte man mir natuerlich nicht sagen) falsch gelaufen. Naechsten Monat wird das korrigiert.

Tja, irgendwie hatte ich mir eine Korrektur anders vorgestellt. Diesen Monat erhielt wenige als 50%!!! Erneute Nachfrage in der Personalabteilung ergab: Hm, das sei doch normal so. Das seien Steuerabgaben. Und letzten Monat wurden mir angeblich zu wenig Steuern abgezogen. Das, was letzten Monat zu viel ausgezahlt worden sei, haette man mir daher diesen Monat abgezogen. Aha, auch eine Art der Korrektur.

Als ich das eingangs erwaehnte Doppelbesteuerungsabkommen nochmal zur Sprache brachte, schaute ich nur in verdutzte Gesichter. Von so einem Abkommen hoere man hier zum ersten Mal! Aber das sei alles kein Problem, ich koenne mir das Geld ja vom Finanzamt zuueckholen. Naechstes Jahr! OK, vielleicht kan ich auch meine Miete erst naechstes Jahr bezahlen. Mal sehen, was meine Vermieter dazu sagen.

Veröffentlicht in Pleiten - Pech & Pannen

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M
Cool bleiben, Hilfe ist unterwegs!!!!!! Buchhaltung ist nun mal nicht so einfach und es trifft immer nie den Richtigen!!!!!! Gesetzesblätter zu lesen ist auch nicht einfach, mach Dich nicht fertig
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