Wies'n Trip

Veröffentlicht auf von Benjamin Weber

Zwar etwas verspätet, aber heute will ich mal von unserem Wies'n-Trip berichten.

In weiser Voraussicht hatte Müller uns schon vorgewarnt, dass das mittlere Wochenende des Oktoberfests traditionell sehr italienisch sei, daher passte es sehr gut, dass Pingel und ich schon am Donnerstag angereist sind, Tini kam am Freitag aus Lübeck nach. Zum Anfang haben Pingel, Müller und ich erstmal mit einer zünftigen Haxe gestärkt, um danach die Wies'n zu erkunden. Für all diejenigen, dies es nicht wissen muss man sagen, dass es sich bei dem Oktoberfest nicht nur um ein paar grosse Zelte zum Besaufen gibt. Nee nee, da gibt es auch jede Menge Fahrgeschäfte und all so'n Kram.

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Höllenmaschine: Fünffach-Looping

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Höllenmaschine: Dreht sich in alle erdenklichen Richtungen

Müller war etwas enttäuscht, dass Pingel und ich solche Schisser sind, und uns weigerten in eine dieser Höllenmaschinen zu steigen. Nee, nich mich uns. Da waren wir uns einig. Dies sollte sich später jedoch noch ändern.

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Nach einem kleinen Rundgang auf dem Gelände waren unsere Kehlen schon wieder staubtrocken, und wir entschieden uns mal in eins der Zelte zu gehen. Die Wahl fiel auf das Hofbräu-Zelt. Und schon die erste kleine Überraschung. Es war so zwischen halb sechs und sechs Uhr, und das Zelt war brechend voll. So voll, das wir knappe 20-30 Minuten anstehen mussten, um Einlass zu bekommen. Im Zelt war wirklich die Hölle los. Wir hatten das Glück, eine nicht so zimperliche Bedienung zu erwischen, die uns Bier lieferte, obwohl wir keinen tatsächlichen Sitzplatz hatten. Das is hier sonst so - ohne Sitzplatz kein Bier. Glück gehabt. Sollte dann auch noch ein witziger Abend dort sein.

Sehr interessant war hier einer der Sicherheitsleute! Anstatt die menschliche Sprache zur Kommunikation zu benutzen, tat er dies ausschlieesslich mit seiner Trillerpfeife. Selbst, wenn jemand dirket vor ihm stand. Er pfiff nur, keine Worte. Wobei - als er mitbekam, dass ich ein paar Fotos von ihm machte, kam er auf mich zugestürmt und drohte mir mit der Zerstörung meiner Kamera. Sprechend, nicht pfeifend.

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Der Pfeifenmann, ohne Pfeife, aber sauer - die Pfeife

Nach dem Verlassen das Zeltes, machte ich einen Fehler. Ich fragte Pingel, ob wir nicht mit dem Kettenkarussel fahren wollen, welches sich in geschätzten zehn Kilometern Höhe drehte. In Wahrheit waren es aber bestimmt "nur" 50 Meter. Wer rechnet den damit, dass er ja sagt! Da will man sich auch nicht die Blösse geben.

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Höllenmaschine: Kurzentschlossen rein da

Kurzentschlossen rein in da. Während sich das Ding nun also anfing zu drehen und langsam in luftige Höhen aufzusteigen, machte ich mir zusehends Sorgen um Pingel. Es schien ihm nicht so gut zu gehen. Hand vor'm Mund und immer zu mir gedreht. Ich sah schon das ganze Bier aus dem Hofbräu-Zelt, welches sich momentan noch in Pingels Gedärmen befand, in nächster Zeit auf mir, den restlichen Fahrgästen und auch auf den Zuschauern am Boden.

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PIngel war anfangs nicht gerade Feuer & Flamme

Aber Entwarnung, ihm war nicht schlecht. Er kam nur mit dem ganzen Gegenwind nicht so ganz klar. Wie auch immer. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit genossen wir aber die herrlcihe Aussicht über die Wies'n und München bei Nacht.

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Aber dann ging' es doch besser

Tini kam am Freitag um kurz nach 14:00 Uhr in München an. Also genug Zeit, um nochmal auf die Wies'n. Müller natürlich standesgemäß in Lederhosen.

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Zünftig, der Müller MAtthias in Lederhos'n

Und hier merkten wir, was Müller meinte, als er von dem Italiener-Wochenende sprach. Wir mussten diesmla um 12:00 Uhr mittags eine gefühlte wigkeit warten, um überhaupt in das Zelt zu kommen. Diemal war unsere Wahl auf das Hacker-Pschorr-Zelt gefallen, den Himmel der Bayern. Nachdem wir endlich drin waren, durften wir nochmal elendich lange suchen, um einen Sitzplatz zu ergattern. Natürlich in komplett italienischer Gesellschat. Ungefähr zehn Sekunden nach dem Platz nehmen, empfing ich auch schon den ersten Schwall Bier auf meiner Hose. Den Italiener stossen nicht einfach an. Nein! Sie tun das, als wenn ihr einziges Ziel wäre, die Maßkruge aneinander zerschellen zu lassen. Dabei bleibt selten der komplette Inhalt im Maßkrug. Der Rest verteilt sich auf den umstehenden Menschen. Übrigens erkennt man die Italiener schon aus der Ferne daran, dass sie niemals auf der BAnk sitzen. Es wird entweder auf der Bank gestanden oder auf dem Tisch. Und geschrien wird auch andauernd. Trotzdem lustig mit denen.

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Zehn sekunden nach dem Hinsetzen

Nach einem kleinen Zwischenstopp an einem Bierstand, um uns ein kleines 0,5 L Weißbier zu genehmigen, holten wir dann Tini vom Bahnhof ab. Zurück auf dem Oktoberfest, war allerdings keinerlei Möglichkeit mehr, in die Zelte zu kommen. Einlassstopp wegen Überfüllung. Aber die Biergärten sind ja auch fein und das Wetter war gut. Ein paar Maß und eineige neue Bekanntschaften später brachen wir dann auf, um nochmals das gesamte Gelände zu erkunden. Dabei kamen wir auch auf die grandiose Idee, den/die/das (keina Ahnung, welche Artikel korrekt ist) "Tobogann" zu betreten. Das ist ein riesiges Laufband, das eine nicht zu verachtende Steigung hinaufrast. Der Spass dabei soll nun sein, auf dieses Laufband zu springen, das Gleichgewicht irgendwie zu halten und heile oben anzukommen. Tolle Idee. Mein rechtes Knie, Schienbein, linkes Ohr und Schläfe tun mir immer noch vom Sturz weh. Aber mir geht's immerhin besser, als diesem amerikansichen Gesellen.

Später landeten wir noch in einer witzigen Kneipe. Die "Schandgeige". So ein auf Mittelalter getrimmtes Gewölbe mit entsprechender Kundschaft. Beispielsweise mit roter Königsrobe bekleidete Typen samt Begelitung in passendem Schlossdamen-Outit. Unterhaltsam! Und ledcker Käsespätzle gab's da auch.

Wir entschieden uns, am Samstag und Sonntag es gar nicht erst zu versuchen, in irgendein Wies'n-Welt zu kommen. Dazu wäre aufstehen um 7:00 Uhr and anstehen um 8:00 Uhr angesagt gewesen. Keine Option für uns. Daher verbrachten wir dann den Rest des Wochenendes mit Stadtbummel, Kirchen gucken, Aussicht vom "Alten Peter" geniessen, Pokern, Guitar Hero spielen, BMW-Welt besuchen und Bier im Biergarten. Zum krönenden Abschluss gab es dann Montag vormittag Weißwurst!

Veröffentlicht in Dies & Das

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M
hey Benno,<br /> <br /> war gestern noch mal auf der Wiesn. ja der letzte Wiesn Abend. War Hammer voll wieder! Aber super Wetter und die Biergutscheine wurden für n Appel und ein Ei verkauft. 4 Marken für 12€!<br /> War allerdings heute nicht so einfach hoch zu kommen :-)
Antworten
B
<br /> Wie jetzt? 4 Marken (je 8,-Euro wert) fuer 12 Euro? Wow. Da kann ich verstehen, dass das morgendliche aus-dem-Bett-schaelen etwas schwieriger, als normal ausfiel ;-)<br /> <br /> <br />
T
Na, dann habt ihr ja ne Menge Spass gehabt. Ich habe mich nicht getraut hier auf das Oktoberfest zu gehen. Die sollen hier schon nach dem ersten Bier auf den Tischen tanzen, wäre bestimmt auch mal lustig zu sehen.
Antworten
B
<br /> Das is ja genau, wie mit den Italienern! ;-)<br /> <br /> <br />