Drei Stunden...

Veröffentlicht auf von Benjamin Weber

... habe ich heute nachmittag gebraucht, um Maastrichts Altstadt sowie die nähere Umgebung davon zu erkunden. Drei Stunden nur! Und das inklusive einer gemütlichen Bierpause, etlicher Schlenker durch kleine Nebenstraßen und bei langsamer Schrittgeschwindigkeit. Tja, ich wusste ja, daß Maastricht nicht gerade eine Weltstadt ist, aber so klein. Vielleicht sollte ich mal einen vergleichbaren Ausflug durch Lübeck machen, aber ich habe da so ein Gefühl, das würde doch etwas länger dauern. Nichtdestrotz ist Maastricht wirklich wunderschön, aber ich will mal beim Anfang beginnen.

Aufgrund dessen, dass mein Praktikumschef die ersten beiden Augustwochen im Urlaub ist, bin ich für einen Tag zu Esaote gefahren, um eine kleine Einführung in meine Aufgaben zu bekommen. Da die Anreise doch etwas länger dauert (Entfernung von Lübeck ca. 560 km) bin ich einen Tag früher, am Donnerstag, losgefahren. Leider wußte ich nicht, daß da auch die Schulferien in einigen Bundesländern starten. Dazu hatte ich das Gefühl, daß ich tendenziell mehr auf Baustellen, als auf normalen Autobahnen unterwegs war und es streckenweise in Strömen geregnet hat. Insgesamt war ich so also knappe 7 Stunden, anstatt geplanter 5 unterwegs.

Ich hatte mir vorher ein Bett in einer sehr netten Jugendherberge direkt an der Maas gebucht. Zu meiner Freude erfuhr ich dann, daß aus dem mir mitgeteilten 6-Bett ein 4-Bett-Zimmer wurde und ich das Zimmer für mich allein hätte. Aber zu früh gefreut. Nach einigen Schwierigkeiten endlich gegen Mitternacht eingeschlafen, wurde ich plötzlich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Als ich meine Augen öffnete und halb wach war, hörte ich nur ein merkwürdiges Gekicher und Geschnatter, das anscheinend hölländisch war, und sah die Umrisse dreier Mädels im Raum stehen. Nachdem ich realisierte hatte, daß mein Einzelzimmer nun doch ein vollbelegtes 4-Bett-Zimmer war und ich mir dies ab nun mit drei hyperaktiven Teenies, die ich nicht verstand teilte, nuschelte ich ein (wahrscheinlich unverständliches) "Hello", drehte mich um und versuchte wieder einzuschlafen. Nachdem die kleinen Ladies dann gefühlte eintausend Jahre brauchten, um sich noch etwas auszukichern, zu quatschen, alle nochmal auf's Klo gegangen waren (das Bad befindet sich direkt neben dem Kopfende meines Bettes) sich bettfein gemacht hatten und eine dann im Dunkeln noch unendlich lange auf ihrem Handy herumgetippt hatte, fiel ich endlich in einen eher bescheidenen Schlaf. Aber ich war zu müde, um mich bei den Damen zu beschweren. Gott, was war ich froh, als der Wecker um 7:45 Uhr klingelte und ich mich auf den Weg zu Esaote machen konnte!

OK, das war eine ausführliche Beschreibung meiner ersten Nacht, keine Angst jetzt wird es kompakter. Mein Chef in der Firma ist ein sehr freundlicher und auch sehr kompetenter Mann. Er hat mir meine Aufgaben sehr detailliert erklärt, und ich war positiv überrascht, wie konkret das alles war. Von den Kollegen habe ich Allessandro, einen Doktoranden aus Italien etwas näher kennengelernt. Auch ein sehr netter Typ, mit dem ich in meinen drei Monaten hier hoffentlcih auch mal abends was unternehmen kann. Über alles ausführlich informiert und mit Hintergrundinformation voll beladen, verließ ich dann so gegen 15:45 Uhr die Firma wieder.

Nun hatte ich noch den Nachmittag und Abend Zeit, um mir die Stadt etwas anzuschauen. Und wie schon gesagt, Maastricht ist echt schön. Nur roch es anfangs etwas komisch hier, entweder ist das jetzt wieder weg, oder ich hab mich dran gewöhnt. Ich hoffe das erste ist der Fall. Ich habe mir dann also die Innenstadt angeschaut und ein Bierchen am "Frijthof" (zentraler Marktplatz, Bier kostet 4,80 ein halber Liter!) gegönnt. Und auf dem Weg machte ich eine schöne Entdeckung: Hier gibt es einen kleinen Zoo (zugegebenermaßen einen gaaaanz kleinen) mitten im Park, ohne Eintritt oder sowas! OK, die Tiere sind jetzt nicht so spannend, sind eher nur Ziegen und ein paar Rehe und Hirsche, aber Tiere zum umsonst angucken. Super Sache.


Nach der Altstadt bin ich dann über die Maas gegangen (also nicht direkt, sondern über 'ne Brücke), um mal zu schauen, ob in meiner zukünftigen WG zufällig jemand zu Hause ist, der mir sagen kann, wo meine Untervermieterin geblieben ist. Ich habe ja bisher noch keine Schriftliche Bestätigung, daß ich dort einziehen kann. Und jetzt gleichte sich mein Unglück der vorigen Nacht wieder aus! Ein Mädel kam gerade aus dem Haus, und auf meine Frage, ob sie vielleicht eine gewisse Sofia kenne, erfuhr ich, daß dies ihre Mitbewohnerin sei! Sie wußte auch gleich, wer ich bin und hatte mich auch ab August erwartet. Soweit ist das offensichtlich alles OK. Das Mädel ist also meine WG-Partnerin und sie versucht meine Untervermieterin, die im Moment in Griechenland ist, zu erreichen und an die Unterschrift auf dem Untermietvertrag zu erinnern. Die Umgebung meiner WG ist auch wirklich hübsch. Jede Menge italienische und griechische Restaurant, und auch ein japanisches. So ein richtig schickes, mit Zubereitung direkt am Tisch und höllisch teurem Sushi.

Jetzt werde ich hier noch den Abend bei ein, zwei Heineken in der Hostel-Lounge ausklingen lassen. Prost!

PS: Meine drei Zimmergenossinnen habe ich übrigens noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich glaube die sitzen ein paar Tische hinter mir. Ich müsste sie aber mal kichern hören oder nur ihre Umrisse sehen, um mir sicher zu sein :-)

Veröffentlicht in Vorbereitung

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H
Beschreib doch mal die Umrisse der drei Teenies - vielleicht kennen wir sie ja und können Dir sagen, wie sie bei Tage aussehen ...
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F
Sorry! Doppelpost!<br /> <br /> War mir mit dem System hier nicht so sicher. Weisst ja blonde Jungs und Technik.
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F
Das klingt ja gut für den Anfang:<br /> <br /> Hauptsächlich Bier und Frauen!<br /> <br /> Ich schliesse mich meiner Vorschreiberin an: Wenn du noch mal vorher zurück kommst müssen wir noch mal ein Bierchen trinken.
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F
Klingt für den ANfang ja nicht schlecht:<br /> <br /> Hauptsächlich Bier und Frauen!<br /> <br /> Ich schliesse mich meiner Vorschreuíberin an: Wenn du noch mal kommst sollten wir auch noch mal ein Bierchen trinken!
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A
das klingt ja interessant, gleich 3 mitbewohnerinnen :)
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